Die geschätzten Leserinnen und Leser werden bei kritischer Betrachtung erkennen, dass einem raschen Anstieg der Erfolgskurve lange Jahre ein hohes musikalisches Niveau gehalten werden konnte, daß sich auch in anderen Vereinsaktivitäten widerspiegelte. Ende der achtziger Jahre ebbte generell in Niedersachsen die hohe Zeit der Fanfarenmusik ab. Die niedrige Beteiligung an überregionalen Meisterschaften bestätigt dies eindeutig. Gründe gibt es viele, einer ist sicherlich der hohe finanzielle Aufwand für die Fahrten zu solchen Veranstaltungen. Von dieser strukturellen Krise blieb auch der Fanfarenzug Niedersachsen nicht verschont. Einen Grund, den Kopf in den Sand zu stecken, gibt es aber nicht. Der Fanfarenzug Niedersachsen wird sich auch weiterhin bemühen sein hohes musikalisches Niveau zu halten.
1971:
Der Fanfarenzug wurde am 27.07.1971 offiziell gegründet. Begonnen wurde in der reinen Fanfarenklasse mit drei Trommeln und fünf Fanfaren.
1972:
Zur musikalischen Weiterentwicklung wurde eine „Moderne Gruppe“ gegründet, die sich zum Paradepferd des Vereins entwickelte.
1973:
Nach Gründung des Bezirkes Heide-Nord wurde der erste Bezirkswettstreit ausgerichtet. Der aktive Zug konnte im Stamm und in der modernen Gruppe jeweils den ersten Platz erringen. Ein Ereignis wurde auch die Niedersachsenmeisterschaft in Salzgitter. Nach vier bis fünf Übungsabenden in der Woche und entsprechender Motivation der Spieler konnte der erste Platz in der Klasse II A und damit der erste Niedersachsenmeistertitel in der kurzen Vereinsgeschichte errungen werden.
1974:
Der Fanfarenzug richtet die Bezirksmeisterschaft aus und wird neben dem Bezirks-Meister auch tagesbester Fanfarenzug. Bei der Landesmeisterschaft in Langenhagen konnte der 4.Platz erreicht werden. Der 7.Platz konnte bei der Deutschen Meisterschaft in Duisburg belegt werden.
1975:
Neben dem Titel des Bezirksmeisters in beiden Klassen erzielte der Fanfarenzug bei einem internationalen Wettstreit mit 50 Zügen in Diepholz den 2.Platz und bei einem internationalen Wettstreit mit 100 Zügen in Rastede den 1.Platz der jeweiligen Klasse. Die Niedersachsenmeisterschaft wurde von uns in Celle durchgeführt. Den Niedersachsenmeistertitel in der modernen Klasse konnten wir für uns verbuchen.
1976:
An 2 Tagen und in 16 Stunden wurde die Schallplatte „Fanfarenklänge aus Celle“ aufgenommen. Es wurden 1500 Exemplare gepresst. Heute eine Rarität. Erneut kann sich der Fanfarenzug Niedersachsenmeister nennen. Diesmal wurde der Titel in Knesebeck errungen.
1977:
Der Bezirkswettstreit bescherte dem aktiven Zug einen 1. und einen 2.Platz. Ein voller Erfolg war der Niedersachsenmeistertitel in der Klasse 4.
1978:
Die musikalischen Erfolge in der reinen und der modernen Fanfarenklasse lagen in diesem Jahr im Erreichen der ersten Plätze bei der Bezirks- und Niedersachsenmeisterschaft. Bei der deutschen Meisterschaft in Hößbach wurde der 7.Platz der Klasse 4 erreicht.
1979:
Der Musikwettstreit in Tostedt gab den Auftakt für ein weiteres erfolgreiches Jahr. Neben den ersten Plätzen in der Klasse 4 und 6 bei den Bezirksmeisterschaften in Nienburg konnten bei den Niedersachsenmeisterschaften in Rohrsen die Plätze 2 und 3 belegt werden.
1980:
Dieses Jahr gestaltete sich besonders gut. Auf zwei 1.Plätzen bei den Bezirksmeisterschaften in Celle folgten der 6.Platz in der Klasse 4 und der 8. Platz in der Klasse 6 bei den deutschen Meisterschaften in Knesebeck. Obwohl keiner damit rechnete, wurde der Fanfarenzug danach noch 2 mal Niedersachsenmeister in Vorsfelde.
1981:
Dem Fanfarenzug wurde der Bezirksmeister in der Klasse 4 und 6 in Hänigsen zuteil. Der nächste Erfolg konnte in Hannover erreicht werden. Der Niedersachsenmeistertitel in der Klasse 4 und der 4.Platz in der Klasse 6 waren eine stolze Bilanz.
1982:
Das Jahr 1982 wurde zu einem der Höhepunkte im Vereinsleben. Zunächst wurde der aktive Zug Bezirksmeister in Ehlershausen. Die Niedersachsenmeisterschaft fand in Eldagsen statt und endete mit einem 1.Platz in der Klasse 4 und einem 6.Platz in der Klasse 6. Damit konnte zum 10.Male die Niedersachsenmeisterschaft errungen werden. Die deutsche Meisterschaft der Spielmanns- Fanfaren- und Musikzüge fand erstmals in Celle statt. Ausrichter war der Fanfarenzug Niedersachsen. In der Klasse 6 konnte hier zwar „nur“ der 6. Platz erzielt werden, aber in der Klasse 4 wurde der Fanfarenzug Niedersachsen „Deutscher Vizemeister“. Ein toller Erfolg und krönender Abschluss von vielen schweren Übungsabenden.
1983:
Der aktive Zug wurde Bezirksmeister und Niedersachsenmeister in der Klasse 4. In der Klasse 6 wurde beim Ostwestfalenpokal in Lenzinghausen der 1.Platz und bei den Niedersachsenmeisterschaften der 2.Platz erreicht.
1984:
Der Höhepunkt in der musikalischen Kariere des aktiven Zuges ist die Niedersachsenmeisterschaft in Hannover. Die Pause vor der Siegerehrung sollte der aktive Zug gestalten. Die Halle bebte, als die Damen der anwesenden Showzüge zum „Can Can“ des Fanfarenzuges tanzten. Durch die Zugabe mit „In The Mood“ verzögerte sich sogar die Siegerehrung mit der größten Überraschung: In beiden Klassen konnten wir uns Niedersachsenmeister nennen!
1985:
Die Landesmeisterschaft wird vom Fanfarenzug Niedersachsen ausgerichtet und beschert uns den Titel eines Niedersachsenmeisters in der Klasse 6.
1986:
Die Landesmeisterschaften tragen nicht besonders zur Motivation bei. Es wird nur der letzte Platz in Empelde belegt. Die deutsche Meisterschaft in Mühlhausen dagegen schließt mit einem 5.Platz in der Klasse 6 ab. Ein schöner Erfolg, da die besten 11 Züge Deutschlands gestartet waren.
1987:
Die Landesmeisterschaft in Duderstadt führt erneut zu einem letzten Platz und damit auch zur Diskussion innerhalb des Vereins, wie es weitergehen soll.
1988:
Bei der Bezirksmeisterschaft wird der 1.Platz erreicht. An weiteren Wettstreiten wird nicht teilgenommen, da sich der Zug im Neuaufbau befindet.
1990:
Das Jahr der Wende und auch musikalisch wird es turbulent. Über 70 Auftritte leisten die Aktiven. Der Bezirkswettstreit in Burgdorf bringt den 1.Platz in der Klasse 6. In Wolfsburg holt der Fanfarenzug einen weiteren 1.Platz und damit den Nordhessenpokal. Zudem wird er noch „Tagesbester Zug“.
1991:
Es wird das 20.Jubiläum gefeiert. Im Rahmen dieser Veranstaltung findet die Bezirksmeisterschaft in Garßen statt und endet mit zwei 1. Plätzen für den Fanfarenzug Niedersachsen.
1993:
Die Niedersachsenmeisterschaft führt nach Lindau und endet mit dem 2.Platz in der Klasse 6.
1995:
Die Landesmeisterschaften finden in Königslutter statt. Es wird ein 4.Platz in der Klasse 6 belegt.
1996:
Der Fanfarenzug feiert sein 25-jähriges Bestehen. Rückblickend wurde der Fanfarenzug 14 Mal Niedersachsenmeister und 26 Mal Bezirksmeister. Das Osterfeuer wird seit Bestehen des Vereins ausgerichtet, ebenso lange spielt der aktive Zug beim Schützenfest in Höfer.
1997:
Nach zweijähriger Pause fasste der Vorstand erneut den Beschluss den aktiven Zug an einem Wettstreit teilnehmen zu lassen. Wir konnten bei dem „Internationalen Wettstreit um den Ost-Westfalenpokal“ den 5.Platz in der Klasse Fanfarenzüge/ Brass erreichen.
1998:
Am 1. Mai nahm der Fanfarenzug Niedersachsen an dem 32. Bezirkswettstreit in Lehre teil. In der „Brass Band Klasse, Gäste “ konnte der 1.Platz errungen werden. Am 15. September wurde wieder um den Ost-Westfalenpokal gerungen. Hier konnte mit nur einem 10tel Punktrückstand ein 2.Platz belegt werden.
2021:
Zum 50-jährigen Vereinsbestehen im Jahr 2021 schreibt unser Ehrenmitglied Horst Dickhoff:
„Der Fanfarenzug „Niedersachsen“ Celle-Garßen von 1971 e.V. kann in diesen Tagen auf sein 50-jähriges Bestehen zurückblicken. Normalerweise wäre das ein Grund zum Feiern. Aber auf Grund der Corona-Pandemie muss eine Feier, wie momentan so vieles, zu einem eventuell späteren Zeitpunkt zurückgestellt werden.
Der Fanfarenzug wurde am 27.07.1971 gegründet. Gründungsort war damals die damalige Gastwirtschaft „Das Garßloher Eck“, die sogenannte „Mausi-Bar“. Gründer waren damals unter anderem „Benno“ Betzin, „Bubi“ Barz und Kurt Knoblich. Begonnen wurde in der reinen Fanfarenklasse mit drei Trommeln und fünf Fanfaren. Ein Jahr später wurde zur musikalischen Weiterentwicklung eine „Moderne Gruppe“ gegründet, die sich zum Paradepferd des Fanfarenzuges entwickelte. In den siebziger und achtziger Jahren wurden mehrmals Bezirks-und Landesmeisterschaften erreicht.
Das Jahr 1982 war der Höhepunkt in der musikalischen Laufbahn des Fanfarenzuges, er wurde „Deutscher Vizemeister“ in der Standardklasse. Ende der achtziger Jahre ebbte generell in Niedersachsen die hohe Zeit der Fanfarenmusik ab. Die niedrige Beteiligung an überregionalen Meisterschaften bestätigt dies eindeutig. Gründe gibt es viele, einer war sicherlich der hohe finanzielle Aufwand für die Fahrten zu solchen Veranstaltungen. Von dieser strukturellen Krise blieb auch der Fanfarenzug Niedersachsen nicht verschont.
Einen Grund, den Kopf in den Sand zu stecken, gab es und gibt es nicht. Der Fanfarenzug wird sich auch weiterhin bemühen, das hohe musikalische Niveau zu halten. Neben den musikalischen Leistungen muss noch erwähnt werden, dass der Fanfarenzug viele Jahre Ausrichter des Garßener Osterfeuers war, auch war er für die erste Errichtung des Maibaumes im Jahre 2000 als Ausrichter mit verantwortlich. Als einen Höhepunkt im Vereinsleben des Fanfarenzuges darf die Einweihung des Vereinsheimes, das sogenannte „MUSIKHAUS“ nicht unerwähnt bleiben. Die ehemalige Gellermannsche Gastwirtschaft an der Celler Straße in Garßen wurde unter erheblichen Eigenleistungen liebevoll von Handwerkern und Helfern des Fanfarenzuges restauriert und renoviert. Die Einweihungsfeier fand unter reger Beteiligung von Garßenern und auswärtigen Vereinen und Verbänden am 7. Dezember 2008 statt. Leider musste der Betrieb des Musikhauses im Herbst des Jahres 2021 aus Kostengründen eingestellt werden.
Erwähnenswert war auch die Teilnahme an den Karnevalsumzügen in Braunschweig und im Ostwestfälischen Beckum sowie das Spielen beim Celler Wasalauf. Hier könnten noch mehr Dauerspieltermine erwähnt werden, aber das würde den Rahmen sprengen. Normalerweise werden die Ehrungen für langjährige Vereinsmitgliedschaft im Rahmen einer Jahreshauptversammlung durchgeführt, aber diese konnte wegen Corona-Pandemie und der besonderen Bedingungen noch nicht durchgeführt werden. Deshalb haben alle Vereinsjubilare vom Vorstand eine Urkunde erhalten.“